Damit Du beim Verkauf Deiner gebrauchten Gitarre den maximalen Erfolg rausholst, haben wir hier ein paar Tipps und Tricks für Dich zusammengestellt. Nimm Dir die paar Minuten, unseren kurzen Ratgeber zu lesen. Du wirst einfach mehr Freude an Deiner Kleinanzeige haben. Aus Gründen der Verständlichkeit haben wir den Ratgeber am Beispiel einer gebrauchten Gitarre formuliert. Nahezu alle Informationen sind einfach auf alle anderen Instrumentengruppen übertragbar. Im Einzelnen geht es um folgende Punkte:
- Welche Gitarre habe ich eigentlich?
- Was ist meine Gitarre wert?
- Gitarre fotografieren – Wie mache ich gute Bilder?
- Welche Informationen erwartet ein Käufer von mir?
- Gitarre und Verstärker verkaufen – Einzeln oder im Set?
- Gitarre versenden – wie verpacke ich eine Gitarre?
- Gitarre ins Ausland schicken – Was ist beim Versand ins Ausland zu beachten?
- Bezahlung und Sicherheit
Welche Gitarre habe ich eigentlich?
Das ist die zentrale Frage. Denn wenn Du nicht weißt, welche Gitarre Du verkaufen willst, dann kannst Du keine verlässlichen Informationen geben und es entgehen Dir wichtige Interessenten, die vielleicht genau nach Deiner Gitarre suchen. Daher ist es wichtig, erstmal den Namen des Herstellers zu ermitteln. Bei E-Gitarren steht dieser auf der Kopfplatte, bei Akustischen Gitarren und Streichinstrumenten meist auch im Korpus auf einem Etikett. Bei Schlagzeugen auf kleinen Schildern am Kessel (Achtung, der Markenname auf dem Frontfell der großen Bass-Drum muss nicht unbedingt der Hersteller des Drumsets sein.) Bei Trompeten ist er eventuell in den Schalltrichter graviert.
Wenn Du den Hersteller bestimmt hast, musst Du das Modell in Erfahrung bringen. Gib einfach mal bei Google den Hersteller ein und klicke dann in die Bildersuche. Dort wirst Du sicher schnell ein Bild finden, das Dein Instrument zeigt. Wenn Du es klickst, wirst Du den Modellnamen erfahren. Kommst Du hier auch nach einiger Suche nicht weiter, mach ein Bild Deiner Gitarre und poste es in ein Musiker-Forum oder eine Facebook Gruppe und frag nach dem Modellnamen.
Solltest Du auch hier nicht weiterkommen, schick uns ein Bild per Mail an support(a)muckerbox.com und wir schauen, ob wir etwas für Dich herausfinden können. Da wir sehr viele solcher Anfragen erhalten, dauert es leider immer ein paar Tage, bis wir antworten können. Dieser Service ist für Dich kostenfrei.
Aus welchem Land kommt Deine gebrauchte Gitarre? Dies ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Denn eine Gitarre aus den USA ist qualitativ meist hochwertiger, als eine Gitarre aus Korea oder China.
Schau dann auch auf den Hersteller-Websites, ob es dort Informationen zu Deiner Gitarre gibt. Findest Du eine Seriennummer auf Deiner Gitarre, kannst Du anhand dieser Nummer auf den meisten Seiten oder über den Support des Herstellers das Baujahr und manchmal sogar das Herstellungsland oder das genaue Modell in Erfahrung bringen.
Was ist meine Gitarre wert?
Wenn Du Hersteller und Modell Deiner Gitarre ermittelt hast, kannst Du diese beiden Informationen bei der Suchmaschine GearDude.net eingeben. Dort sind über 300.000 Kleinanzeigen gebrauchter Instrumente gelistet und Du findest sicher ein paar Angebote anderer Verkäufer und kannst Dich an deren Preis orientieren. Gibt es Dein Instrument nicht, richte Dir einen Suchagenten auf GearDude ein, der Dich bei einem neuen Angebot benachrichtigt.
Beim Festlegen des Preises ist es wichtig, dass dieser nicht zu hoch ist. Sonst wirst Du kaum einen Käufer finden. Ist der Preis zu niedrig, kannst Du Geld verlieren. Nimm Dir also für die Preisrecherche ein wenig Zeit und setz den Preis als „Verhandlungsbasis“ rein. Dann machen Dir Interessenten eher ein Angebot und Du kannst entscheiden, ob Du dieses annehmen möchtest.
Unserem Eindruck nach, sind ca. 50-70% des Neupreises eine gute Faustregel um den Verkaufswert für ein gut erhaltenes Instrument zu bestimmen. Natürlich immer abhängig von Alter, Zustand, Marke und anderen Faktoren.
Gebrauchte Gitarren fotografieren – Wie mache ich gute Bilder?
Neben den Informationen sind Bilder das Wichtigste. Hier machen viele Leute den entscheidenden Fehler, dass sie die Gitarre einfach nur fotografieren, aber nicht gut präsentieren. Wenn man sich diese Produktbilder als Bewerbungsfoto vorstellt, dann lohnt es sich, etwas mehr Zeit und Arbeit zu investieren.
Grundsätzlich sollten Bilder quer fotografiert werden. Also mehr breit als hoch. Wenn Du eine Handykamera benutzt, wische vorher die Linse sauber. Da sammelt sich gern Fett und Schmutz, was die Bilder wie im Nebel erscheinen lässt.
Sorge für ausreichend Licht. Eine Schreibtischlampe unterstützt das Zimmerlicht. Optimal ist es, eine Gitarre im Sonnenlicht vor schwarzem Hintergrund zu fotografieren. Das sieht tausendmal besser aus, als wenn Du sie einfach im Wohnzimmer stehen hast und man hinten noch die halb vertrocknete Zimmerpalme sieht. Achte darauf, dass die Gitarre vor einem neutralen oder schönen Hintergrund (vielleicht ein schöner Holzboden, eine Backsteinmauer oder ein dunkles Tuch) zu sehen ist. Je hochwertiger Du sie präsentierst, desto eher wird sich jemand in sie verlieben und Dein Angebot einem anderen mit schlechten Bildern vorziehen.
Mache auch Detailaufnahmen des Instruments. Folgende Bilder solltest Du machen:
Eines der gesamten Vorderseite. Lege die Gitarre zum Beispiel auf den Boden und drehe die Kamera so, dass die Gitarre quer im Bild zu sehen ist. So füllst Du das ganze Bild aus. Dann ein Bild der Rückseite – wieder diagonal im Bild. Dann kommen Details, wie der Korpus von vorne und hinten, die Kopfplatte von vorne und hinten und vielleicht noch ein paar nahe Detailaufnahmen der Tonabnehmer oder des Halses. Versuche, so viel zu zeigen, wie möglich ist. Und versuche auch, einfach schöne Bilder zu bekommen.
Blitzlicht ist meistens der Tod eines schönen Bildes. Schalte den Blitz auf jeden Fall aus. Du wirst nur häßliche Spiegelungen oder sogar eine bläuliche Färbung im Bild bekommen.
Welche Informationen erwartet ein Käufer von mir?
Gib einem Käufer so viele Informationen wie möglich. Du musst keinen Roman schreiben. Hier solltest Du alle Fakten abliefern, die Du hast. Wichtig ist, dass Du Herstellername und die Modellbezeichnung in die Headline Deiner Kleinanzeige schreibst. Und nicht einfach nur „Gitarre zu verkaufen“. Denn die Headline ist neben dem Vorschaubild der erste Kontakt, den andere Leute mit Deiner Kleinanzeige haben!
In die Beschreibung packst Du dann alles, was Du vorher recherchiert hast oder zu Deiner gebrauchten Gitarre weißt. Hier auch nochmal Hersteller, Modellname, Farbe, Baujahr, besondere Materialien oder Modifikationen und auch Zubehör wie Tasche (Gigbag), Koffer, Kabel oder Verstärker.
Wähle als erstes Bild am besten das schönste oder das, auf dem die Gitarre diagonal im Bild liegt und vollständig zu sehen ist. Denn dieses Bild wird als Vorschaubild auf der Startseite von MuckerBox.de und in den Listenansichten der Kategorie oder den Suchergebnissen gezeigt.
Gitarre und Verstärker verkaufen – Einzeln oder im Set?
Es kommt gerade bei einer Hobbyaufgabe vor, dass man eine Gitarre und einen Verstärker zusammen verkaufen möchte. Und dann auch Zubehör wie Gigbag und Kabel oder auch gebrauchte Effektpedale. Packt man das dann zusammen in eine Kleinanzeige oder sollte man sich die Mühe machen, alles einzeln zu inserieren? Hier gibt es leider keine pauschale Antwort. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass man am besten alle Teile als einzelne Kleinanzeigen inseriert, aber im Text darauf hinweist, dass man noch weitere Artikel zum Verkauf anbietet. Am besten macht man dann noch ein Bild, auf dem alle Artikel zu sehen sind. Dieses zeigt man dann als letztes Bild in jeder der einzelnen Kleinanzeigen.
Gitarre versenden – wie verpacke ich eine Gitarre?
Wenn Du Deine gebrauchte Gitarre verkauft hast, stellt sich die Frage, wie Du sie am besten versendest. Ist die Gitarre im Koffer oder Gigbag? Oder ganz ohne Hülle? In jedem Fall holst Du Dir am besten einen Gitarrenkarton beim lokalen Musikgeschäft. Du kannst alternativ auch einen Karton im Netz kaufen, aber die sind relativ teuer und die Portokosten hoch. Also lieber auf zum Musikladen. Als freundliche Geste bringst Du am besten ein Sixpack Bier mit. Heineken oder Beck’s geht immer. Öttinger weniger.
Wenn Du Deinen Gitarrenkarton hast, solltest Du die Saiten entspannen. Dreh sie an den Mechaniken so weit runter, bis keine Spannung mehr drauf ist. Das verringert das Risiko, dass die Kopfplatte abbricht, wenn der Karton auf dem Versandweg mal runterfällt oder geworfen wird. Achte beim Einpacken darauf, dass die Gitarre an allen Seiten zum Karton hin mit Füllmaterial wie Zeitungen oder Luftpolsterfolie etwas Abstand zum Karton hält.
Für den Versand empfiehlt sich tatsächlich Hermes eher als DHL. DPD oder UPS sind von der Filialendichte eher schlecht zu erreichen.
Bei Paketen dieser Größe ist eine Versandversicherung meist schon enthalten. Aber Achtung: Diese geht meist nur bis ca. 500 Euro. Ist die verkaufe Gitarre mehr wert, erhöhe die Versicherung lieber, wenn Du das Paket aufgibst.
Alternativ kannst Du auch einfach anbieten, dass man die Gitarre bei Dir abholt. Denke aber daran, dass potentielle Käufer aus anderen Regionen die Gitarre nicht kaufen, wenn Du keinen Versand anbietest.
Die tatsächlichen Versandkosten trägt in der Regel der Käufer. Wenn Du das Paket vor Versand ausmisst und wiegst, kannst Du auf den Seiten von Hermes und DHL die Versandkosten in Erfahrung bringen. Achte bei DHL darauf, dass das Paket stapelbar ist und nicht größer als die Maximalgröße. Sonst kostet es ätzenden Sperrgutzuschlag und der tut echt weh.
Gitarre ins Ausland schicken – Was ist beim Versand ins Ausland zu beachten?
Schickst Du eine gebrauchte Gitarre ins europäische Ausland, ist das relativ entspannt. Schwierig wird es, wenn Du sie in Länder außerhalb der EU versendest. Denn seit 2017 gilt die CITES Regelung des Artenschutzabkommens. Bestimmte Hölzer dürfen nun nicht mehr über die Grenzen gehen, wenn der Eigentümer nicht vor dem 01.01.2017 bei den entsprechenden Stellen angemeldet hat, dass sich die Gitarren in seinem Besitz befinden. Die Nummer ist etwas komplex und es weiß auch niemand, wie das jetzt in der Praxis alles angewandt wird. Hier machst Du Dich am besten auf Google schlau. Wir werden das Thema ebenfalls verfolgen und in Kürze ein Update dazu geben.
Was den Zoll betrifft, muss der Käufer dies in seinem Land abwickeln. Auch hier gilt: Versendest Du außerhalb der EU (und in die Schweiz), kläre vorher mit dem Käufer, ob er sich der zusätzlichen Zoll-Gebühren bewusst ist.
Bezahlung und Sicherheit
Wie sichert man sich am besten ab, wenn man eine Gitarre versendet? Wenn Dir jemand aus Übersee einen enorm hohen Preis für Deine Gitarre zahlen will, solltest Du skeptisch werden. Es gibt nämlich die Möglichkeit, bei Paypal eine Zahlung zurück zu holen. Das ist eine beliebte Betrugsmasche, auf die immer wieder Leute hereinfallen. Wenn Dir an dem Kontakt mit einem Käufer irgendwas komisch vorkommt, dann sag den Deal lieber ab oder sprich mit Familie und Freunden darüber, wie sie das einschätzen. Wir haben hierzu auch einen umfassenden Artikel verfasst, der Dir helfen soll, Betrugsversuche zu erkennen. Im Zweifel kannst Du Dich auch gerne jederzeit an unseren Support wenden. Per Mail an support(a)muckerbox.com.
Die Zahlung sollte auf jeden Fall per Überweisung oder per Nachnahme (verursacht Mehrkosten) erfolgen. Optimal wäre „Bar bei Abholung“. Vergiss Sachen wie „Western Union“ oder Scheckzahlung. Was eine Zahlung per Paypal betrifft, sind uns schon Stories erzählt worden, dass man das Geld wieder zurück buchen kann. Das bedeutet, Du siehst eine Zahlung auf Deinem Paypal-Konto, schickst die Gitarre ab und dann wird das Geld wieder von Deinem Paypal-Konto zurück gebucht. Dann bist Du Geld und Gitarre los. Also Vorsicht. Lieber per Überweisung zahlen lassen.
Fragen? Anregungen? Schreib uns!
Hast Du Fragen oder Anregungen zu diesem Ratgeber, dann schreib uns gerne an support(a)muckerbox.com. Wir wünschen Dir viel Erfolg beim Gitarre verkaufen und hoffen, dass Dir unsere Tipps und Tricks etwas gebracht haben.
[…] Wie Du eine gebrauchte Gitarre auf den Verkauf vorbereitest, kannst Du auch in unserem Ratgeber „Gebrauchte Gitarre verkaufen- Tipps und Tricks“. […]
[…] Dazu auch kurz der Hinweis auf unseren Ratgeber „Gitarre fotografieren“. […]