Verschlechtert sich die Qualität meines Sounds, wenn ich mehrere Effektpedale vor den Verstärker schalte?

Leider gibt es eine ganze Reihe Effektpedale, deren Schaltung und Bauteile das Soundsignal auch im Bypass-Mode etwas färben. Vor allem WahWah-Pedale sind hier ganz beliebte Soundvampire.

Abhilfe schaffen Pedale mit einem „True-Bypass“. Diese Effektpedale meist auch teurer, dieser Invest lohnt sich aber gerade bei Effektboards mit umfangreicherem Setup.

True-Bypass Effekte geben das Signal direkt vom Eingang an den Ausgang weiter und jagen damit den Sound nicht erst durch die Platine des Effekts.

Ein Booster kann hier ebenfalls Abhilfe schaffen, da er das Eingangssignal mit mehr „Fleisch“ durch die Effekte bringt. Hier sollte man gerne etwas mehr Geld ausgeben, um einen Booster mit entsprechender Qualität zu kaufen.

Wenn Du einen Gitarrenverstärker mit seperatem Einschleifweg (Effektweg) hast, ersetzt dieser quasi den Booster. Das Signal Deiner Gitarre kommt hier erst in die Vorstufe des Amps, geht dann vorverstärkt in den Effektweg und hat somit auch hier genug Leistung, um mehrere Effekte ohne merklichen Leistungs- oder Soundverlust zu durchlaufen.

Natürlich gilt auch hier „Wer billig kauft, kauft zweimal!“. Du solltest auf keinen Fall billige Effekte verwenden, die schon beim Anschauen ein lästiges Grundrauschen produzieren oder sogar Radioempfang anbieten. Unser Tipp: Finger weg von Eigenmarken der großen Händler, nicht renommierten Billigeffekten und am besten von allem unter 40 Euro Neupreis.

Wie wirken sich Kabel auf den Sound aus?

Die Qualität der verwendeten Instrumentenkabel und Patchkabel wirkt sich ebenfalls auf den Gesamtsound aus. Wenn Du billige Patchkabel zwischen den Effekten verwendest, so verschlechtern diese die Qualität des Signals ebenfalls. Bedenke, dass Du die Kabel einige Jahre lang nutzen willst. Gib ruhig etwas mehr Geld aus und kaufe ein Markenprodukt. Auch hier klare Warunung vor Billig-Produkten. Ein Patchkabel für 4 Euro kann einfach nichts taugen.

Gleiches gilt für die Instrumentenkabel von der Gitarre zum Effekt und vom Effekt zum Verstärker. Gib auch hier lieber etwas mehr Geld aus. Achte auf robuste Stecker und ein Kabel, das nicht sofort zu knistern anfängt, wenn Du es bewegst oder Du mal drauftrittst.

Und achte vor allem beim Boxen-Kabel zwischen Verstärker und Lautsprecher (Gitarrenbox) darauf, dass Du ein echtes Boxenkabel kaufst. Verwende hier kein Instrumentenkabel! Du erkennst den Unterschied am Durchmesser (Boxenkabel sind dicker), an der Länge (diese Kabel sind meist nur 1,50 Meter lang) und auch am Preis. Wenn Du ein Instrumentenkabel verwendest, killst Du das Soundspektrum sprichwörtlich auf dem letzten Meter bevor der Sound durch die Box bei Dir ankommt. Denk immer dran: Das ist eine langfristige Investition, an der Du sehr lange Freude haben wirst.

Wie vermeide ich den Knall beim Ein- und Ausstecken?

Der Knall am Verstärker, der entsteht, wenn man das Kabel aus seiner Gitarre zieht, ist im Grunde ein Kurzschluss. Dieser kann sogar Deine Speaker beschädigen. Wenn Du das Kabel zum Beispiel beim Wechsel der Gitarre herausziehen musst, dann leg Dir ein Volumepedal zu, das Du vorher runterdrehst. Oder Du legst Dir einen A/B Switch zu. Das wär die Profilösung. Damit ist immer nur eine der beiden angeschlossenen Gitarren mit dem Amp verbunden, obwohl beide Gitarren voll verkabelt am Verstärker und Deinen Effekten hängen. Mit den Gitarren gehst Du also direkt in den A/B-Schalter. Er ist der erste Effekt in der Signalkette.

Gitarre abnehmen: Mit dem Mikro oder doch per DI-Box? Welche Unterschiede gibt es?

Der gravierende Unterschied zwischen einer Live-Abnahme mit Mikrofon direkt an der Gitarrenbox und dem Abgreifen des Signals per DI-Box ist, dass ein Mikrofon den Sound Deines gesamten Setups abbildet. Hier hast Du den Klang Deiner Box mit drin. Inklusive Resonanzfrequenzen und ein wenig Bühnen- bzw. Raumakustik. Das ist die originalste Rock-Variante, die man sowohl live als auch im Studio am ehesten verwendet. E-Gitarren holte man sich bis vor wenigen Jahren nicht per DI-Box ins Pult.

Mit der steten Verbesserung der Modelling-Amps, dem digitalen Recording, Aufnehmen am Laptop und so weiter kann man heute sowohl Box und Verstärker digital hinzufügen. Das macht die nachträglich Arbeit mit cleanen Signalen und das Nachbearbeiten sehr vielseitig.

Entscheidend ist natürlich, an welcher Stelle die DI-Box hängt. Also wann wird das DI-Signal abgegriffen? Direkt aus dem Instrument oder nach den Effekten? Oder bei einem Verstrker mit DI-Out oder Line-Out, vor oder nach der Vorstufe?

Das Aufnehmen einer Akustischen Gitarre per DI-Signal ist gängige Praxis. Ebenso nimmt man einen Bass über DI ab. Da hat man ein cleanes Signal ohne Störgeräusche oder sie Sounds der anderen Instrumente, die parallel gespielt werden.

Zur Freude vieler Tontechniker gibt es heute immer mehr Bands und Künstler, die keine Verstärker mehr auf der Bühne haben. Diese gehen direkt per DI-Box ins Pult und bekommen in Echtzeit ihre Sounds modelliert. Für den Konzertbesucher klingt dieser Mix sogar sauberer. Erheblicher Vorteil ist die Lautstärke, die der Tontechniker damit bestens im Griff hat. Über das Monitoring bekommt jeder Musiker seinen eigenen Mix auf den Monitor. Was auch dafür sorgt, dass sich endlich jeder hört auf der Bühne.

Warum gibt es verschiedene Kanäle am Verstärker?

Waren Verstärker früher noch einkanalig, so kam irgendwann das Bedürfnis nach mehr Verzerrung und dem einfachen Wechsel der Sounds während dem Spiel.

Einkanalige Verstärker wie zum Beispiel die der Marken Orange und Hiwatt hatten nur einen Clean-Kanal.

Der Clean-Sound ist der unverzerrte Klang Deiner Gitarre. er ähnelt am ehesten dem Sound einer akustischen Gitarre.

Diesen Clean-Kanal konnten Gitarristen durch Aufreissen der Vorstufe zu einem gewissen Maß zum Übersteuern bringen. Die erste Verzerrung war geboren. Wenn man aber mit seinem Amp nur diesen einen verzerrten Sound fahren kann, wird das irgendwann langweilig.

Also braucht man neben dem Clean-Sound auch einen zweiten Sound. Den angezerrten Crunch-Sound. Diesen brachte zum Beispiel Marshall in seinen Amps unter. Verstärkerlegenden wie der Vox AC 30 oder der Fender Deluxe Combo sind heute gesuchte Gebraucht-Verstärker, die einen ganz besonders harmonischen Crunch-Sound produzieren.

Heute hat nahezu jeder Gitarrenverstärker zwei Kanäle. Mesa Boogie musste das dann Ende der 1980er Jahre noch pervertieren und packte einen dritten Kanal, den High-Gain oder Lead-Kanal oben drauf. Dieser erlaubte es den Gitarristen, im Refrain oder dem Solo mit mehr Gain noch mal Schub zu geben.

 

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